Merino

Merino

Handarbeitslexikon

Merino-Wolle wird manchmal als „Funktionsfaser“ der Natur bezeichnet. Die feine Schurwolle zeichnet sich durch ihre temperaturregulierenden Eigenschaften aus. Merino-Garn wärmt in der kalten Jahreszeit und wirkt im Sommer kühlend. Zudem ist es atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und es kratzt nicht.

Woher kommt Merino-Wolle?
Merino-Wolle wird von den gleichnamigen Schafen geliefert. Diese stammen ursprünglich aus Nordafrika. Mittlerweile werden sie fast überall auf der Welt gezüchtet. Der Großteil der Merino-Schafe lebt heute aber in Australien, das auch Hauptlieferant ist. Etwa zwei bis drei Kilogramm Merino-Wolle werden pro Schaf und Jahr im Durchschnitt geschoren.

Merino-Wolle ist in den unterschiedlichsten Qualitäten vom ultrafeinen Lacegarn bis zum voluminösen Chunky-Garn erhältlich. Dazu kommen Mischungen mit anderen Garnen – etwa Baumwolle oder Alpaka – sowie besondere Optiken, etwa durch Bedrucken, Färben oder die Zugabe von Pailletten.

Was zeichnet Merino-Wolle aus?
Merino-Wolle glänzt gleich mit einer ganzen Reihe ausgesprochen positiver Eigenschaften. Ganz wichtig für viele: Sie kratzt dank ihrer besonders feinen Fasern nicht. Je feiner die Fasern, desto stärker krümmen sie sich, wenn sie die Haut berühren und desto angenehmer wird das Tragegefühl. Außerdem lädt sich Merino-Wolle nicht elektrostatisch auf, fusselt nicht, ist nur schwer entflammbar und bietet einen natürlichen Schutz vor UV-Strahlen.

Ein weiterer Pluspunkt: Merino-Wolle stinkt nicht. Ob Kneipenbesuch oder Zwiebeln anbraten in der Küche – in Merino-Strick bleiben keine Gerüche lange hängen. In der Regel reicht schon ein kurzes Auslüften. Möglich wird das dadurch, dass das Wollfett in der Merino-Wolle ein Mikroklima erzeugt, in dem sich Bakterien kaum vermehren können. Sprich: Merino-Garn ist anti-bakteriell. Deshalb ist es zum Beispiel auch hervorragend für Babybekleidung geeignet.

Wie werden Strickstücke aus Merino-Wolle gepflegt?
Die Fasern der Merino-Wolle sind selbstreinigend – entsprechend selten müssen Strickstücke aus diesem Garn gewaschen werden. Wenn eine Wäsche unbedingt nötig ist, empfiehlt sich die Handwäsche oder das Wollwaschprogramm der Waschmaschine bei 30 Grad und mit einem speziellen Wollwaschmittel. Die Strickstücke anschließend an der Luft trocken.