Maschenprobe
Handarbeitslexikon
Maschenproben sind nicht gerade beliebt, aber fast unersetzlich. Nur wenn die Maschenprobe stimmt, wird das fertige Strickprojekt am Ende den angegebenen Maßen in der Anleitung entsprechen und die angegebene Garnmenge ausreicht. Deshalb sollte sich gerade bei größeren Projekten wie Pullovern oder Jacken immer die Zeit dafür genommen werden, dass Garn kennenzulernen und eine Maschenprobe zu erstellen.
Wie wird eine Maschenprobe erstellt?
Bei jedem Garn finden sich auf der Banderole Angaben zur empfohlenen Nadelstärke und zur Maschenprobe. Die Angaben „Nadelstärke 6 Millimeter“,“14 Maschen“ und „18 Reihen“ bedeuten beispielsweise, dass 14 Maschen in der Breite und 18 Reihen in der Höhe, glatt rechts gestrickt mit Nadelstärke 6, ein Quadrat von 10 mal 10 Zentimetern ergeben sollten. Allerdings werden längst nicht alle Projekte glatt rechts gestrickt. Entsprechend sollte die Maschenprobe dann nicht glatt rechts, sondern im geplanten Muster gestrickt oder gehäkelt werden. In der Regel finden sich in der Anleitung Angaben zur Maschenprobe im Grundmuster. Werden mehrere Muster kombiniert, sollten auch mehrere Maschenproben angefertigt werden.
Für die Maschenprobe werden mindestens vier Maschen mehr als auf der Banderole beziehungsweise in der Anleitung angegeben angeschlagen und mindestens vier Reihen mehr gestrickt. Das ist nötig, da Randmaschen sowie Anschlag- und Abkettreihen normalerweise keine zuverlässigen Messwerte liefern. Die zusätzlich gestrickten Maschen und Reihen ermöglichen es, in der Mitte genau messen zu können.
Nach dem Abketten sollte die Maschenprobe angefeuchtet und dann gespannt werden. Noch besser ist es, die Maschenprobe richtig zu waschen. Vor allem elastische, glatte Garne – etwa Merino-Wolle oder Baumwolle – neigen beim Waschen zum Wachsen, wenn sie nicht sehr fest verstrickt wurden.
Zum Ausmessen wird die Maschenprobe flach auf eine glatte Unterlage gelegt und bei Bedarf mit Stecknadeln fixiert. Gemessen wird in der Mitte. Dafür wird mit einer Stecknadel einige Maschen vom Rand entfernt der 0-Punkt markiert, von dem aus dann 10 Zentimeter in der Breite gemessen werden. Auch diesen Punkt markieren und die Maschen auszählen, die zwischen den beiden Punkten liegen. Für das Abmessen in der Höhe ebenso vorgehen und die Anzahl der Reihen zwischen den markierten Punkten zählen.
Nach dem Ausmessen werden die Ergebnisse mit den Angaben auf der Banderole/in der Anleitung verglichen:
Alles stimmt überein? Dann passt alles und es kann genauso mit dem Stricken begonnen werden.
Es sind mehr Maschen und Reihen nötig, um auf 10 mal 10 Zentimeter zu kommen: Es wurde zu fest gestrickt und es sollte zu einer größeren Nadelstärke gewechselt werden.
Es sind weniger Maschen und Reihen nötig, um auf 10 mal 10 Zentimeter zu kommen: Es wurde zu locker gestrickt und es sollte zu einer kleineren Nadelstärke gewechselt werden.