Spannen

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Handarbeitslexikon

Auch bei den erfahrensten Strickerinnen sieht das Maschenbild eines neuen Strickstücks nicht immer auf Anhieb schön gleichmäßig aus. Für das perfekte Finish sorgt erst das Spannen. In der Regel erfolgt diese Arbeit vor dem Zusammennähen der einzelnen Teile, wobei alle Fäden innerhalb des Strickstücks vorher vernäht werden. Fadenenden an den Seiten bleiben erst einmal unvernäht.

Wie funktioniert das Spannen?
Zum Spannen gibt es spezielle Spannbretter. Das Strickstück kann aber zum Beispiel auch auf dem Teppich festgepinnt werden. Bei kleineren Teilen reicht das Bügelbrett. Wichtig ist, dass die Unterlage eben ist. Das zu spannende Teil wird den angegebenen Maßen entsprechend mit Stecknadeln entlang der Randmaschen auf der Unterlage befestigt. Dabei bei den Stecknadeln nicht sparen – je mehr Nadeln gesteckt werden, desto besser.

Wichtig: Bündchen werden grundsätzlich nicht gespannt, damit sie elastisch bleiben!

Nach dem Feststecken werden die einzelnen Teile angefeuchtet, am besten mit einem Pflanzenzerstäuber oder mit feuchten Tüchern, die leicht angedrückt werden. Ebenfalls möglich: Die Strickstücke mit dem Bügeleisen bedampfen, aber auf keinen Fall bügeln. Die befeuchteten Teile trocknen lassen, Stecknadeln entfernen und dann die einzelnen Teile nach Anleitung zusammennähen.

Bitte nicht...
In älteren Strickratgebern finden sich häufig noch die Tipps, die gespannten Teile mit schweren Gegenständen zu beschweren oder sie mit dem Bügeleisen zu dämpfen. Von beiden Methoden wird mittlerweile aber abgeraten, weil sie dazu führen können, dass Muster im wahrsten Sinne des Wortes geplättet werden, Garne ihre Struktur verlieren und das gesamte Strickstück einen lappigen Charakter bekommt.