Wie textil wohnst du?
Impulse
Stell dir vor, du kommst nach Hause und alle textilen Wohngegenstände in deinem Zuhause sind auf geheimnisvolle Art und Weise verschwunden: Keine Kissen auf den Sofas, die Polsterungen rausgerissen, keine Matratze, keine Bettwäsche und keine Decken mehr, Teppiche verschwunden, keine Vorhänge und Gardinen, Tischdecken, Putzlappen, Badezimmerhandtücher, Fußmatten mehr zu sehen. Jegliches textile Wohnelement, das weich, flexibel, wärmend oder auch wischend, trocknend und verhüllend den Innenraum schützte, ist einfach weg. Jetzt erst beginnt der Mensch nachzudenken und bewusst wahrzunehmen, wie viele Wohntextilien uns im Alltag begleiten und durch den ständigen Gebrauch so omnipräsent geworden sind, dass wir ihre ästhetischen, psychologischen oder physischen Funktionen erst so richtig schätzen lernen, wenn sie verschwunden sind.
von Iris Kolhoff-Kahl