Marktzahlen 2024
Presseinformation anlässlich der h+h 2025
Stricken und Häkeln weiter im Aufwind: Der Handarbeitsmarkt 2024 in Zahlen
Konsumzurückhaltung und ein gestiegenes Preisbewusstsein erreichen auch die Handarbeitsbranche: Der Gesamtmarkt für Handarbeitsbedarf in Deutschland belief sich 2024 gemessen an Endverbraucherpreisen auf rund 961 Millionen Euro und blieb damit um 4,8 % unter dem Vorjahr, so der Branchenverband Initiative Handarbeit auf der Fachmesse h+h cologne (Handarbeit + Hobby, 07. bis 09. März) in Köln.
Während der Nähbereich ein Minus verzeichnet, gibt es bei den Strick- und Häkelgarnen ein Plus. Erklären lässt sich das einerseits durch die Rückkehr zur Normalität nach dem Ende der Pandemie: „Die Menschen sind wieder deutlich mehr unterwegs. Strick- und Häkelprojekte bieten sich an, um zum Beispiel auch auf dem Weg ins Büro oder auf Reisen kreativ zu sein“, erklärt Hedi Ehlen, Geschäftsführerin der Initiative Handarbeit. Auf der anderen Seite gibt es viele jungen Leute, die über die verschiedensten Social Media Kanäle wie z.B. Instagram oder YouTube das Stricken und ganz besonders das Häkeln als Trend für sich entdeckt haben.
Häkel- und Strickgarne bauen Marktanteil aus – Herausforderungen für die Branche
Mit einem Umsatz von 375 Millionen war der Bereich der Häkel- und Strickgarne 2024 das größte Einzelsegment und verzeichnete ein erneutes Wachstum (2023: 370 Mio.). Der Bereich Stoffe kam auf einen Umsatz von 248 Millionen (275 Mio.). Nähmaschinen erreichten einen Umsatz von 146 Millionen und mussten damit ebenfalls auf ein Minus im Vergleich zum Vorjahr (161 Mio.) hinnehmen. Leicht nach oben bewegt auf 47 Millionen hat sich der Bereich Bücher, Zeitschriften und Anleitungen.
Zusätzlich wirken sich allgemeine Entwicklungen im stationären Handel auf die Branche aus: Die Attraktivität vieler Innenstädte leidet unter sinkender Publikumsfrequenz, hohen Mietkosten und Leerständen. Gerade die Handarbeit lebt jedoch von Inspiration, Beratung und einem besonderen Einkaufserlebnis – Aspekte, die in klassischen Innenstadtlagen zunehmend schwerer erlebbar sind.
Im Nähbereich sind spezifische Marktbewegungen spürbar. Im Bereich der Nähmaschinen ist nach der extremen Nachfrage während der Pandemie eine gewisse Normalisierung eingetreten. Viele Onlinehändler im Bereich Stoffe haben im vergangenen Jahr Lagerbestände durch Rabattaktionen abgebaut. Gleichzeitig wissen wir auch, dass viele Konsumentinnen über massive Stoffvorräte verfügen, die zunächst verarbeitet werden, bevor neue Käufe getätigt werden. Dies führt kurzfristig zu einer zurückhaltenden Nachfrage. „Materialien werden nicht mehr in größeren Mengen auf Vorrat, sondern gezielt für ein Projekt ausgewählt“, sagt Hedi Ehlen.
Handarbeit hat sich als Hobby fest etabliert.
Dennoch sieht die Branche positiv in die Zukunft: Durch kreative Konzepte, hybride Verkaufsmodelle und eine stärkere Verzahnung von Online- und Offline-Angeboten können Händler und Hersteller Wege finden, Kundinnen und Kunden weiterhin zu begeistern.
Gleichzeitig bietet die wachsende gesellschaftliche Sensibilität für nachhaltigen Konsum neue Chancen. Handarbeit passt als kreativer Gegenentwurf zur Fast- Fashion-Mentalität und trifft den Nerv der Zeit. Besonders bei der jungen Zielgruppe gewinnen Themen wie Reparatur und Upcycling an Bedeutung. Selbstgemachte oder aufgewertete Kleidungsstücke stehen für Individualität, Ressourcenschonung und einen bewussten Umgang mit Mode.
Der Branchenverband geht davon aus, dass bei allen allgemeinen Schwierigkeiten die Handarbeitsbranche sich positiv behaupten wird. Handarbeiten liegt nicht zuletzt dank seiner positiven Wirkung für die seelische Gesundheit weiterhin im Trend. Die Branche hat es außerdem geschafft, mit attraktiven Produkten und Projekten eine neue, junge Zielgruppe zu erschließen. Das spiegelt sich auch auf der h+h cologne wider. Als internationale Plattform für die DIY-Community ist sie eine wichtige Impulsgeberin und Trendsetterin für die Kreativ-Branche.
Branchenverband verbindet die Handarbeits-Community
Was sind die DIY-Modetrends für den Herbst und Winter 2025? Die Mitgliedsunternehmen der Initiative Handarbeit zeigen auf der Fashionshow die ersten neuen Looks. Neben diesem Messe-Highlight startet der Branchenverband auf der h+h mit dem Kreativwettbewerb „Mach Dein Ding 2025“ und organisiert gemeinsam mit der KölnMesse erneut das Blogger:innentreffen, bei dem mehr als 200 Creator:innen dabei sind.
Über die Initiative Handarbeit
Der Verband vereint die führenden Unternehmen der Handarbeitsbranche. 17 Mitgliedsunternehmen unterstützen die Arbeit der Initiative Handarbeit. Der Verband ist ideeller Träger der h+h cologne, vernetzt die Branchenbeteiligten, führt Markterhebungen durch, fördert die Nachwuchsarbeit, gibt mit Aktionen und Anleitungen Impulse zum Thema textile Handarbeit und unterstützt den Fachhandel mit Weiterbildungsangeboten und Verkaufsfördermaßnahmen. Kurzum die Initiative Handarbeit fungiert als die zentrale Plattform der Branche im deutschsprachigen Raum.
Pressekontakt:
Angela Probst-Bajak
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